Django 7.70 – Seitensprung in Frankreich

Die Django 7.70 ist ein Racer mit Wohlfühlausstattung. So war mein erster Eindruck der Informationen die es im Netz über die Django 7.70 gibt. Die Werft Maree Haute im Örtchen Tregunc teil sich die Fläche mit zn idb Marine und  einer weiteren Werft. Die meisten Boote aller Werften stammen aus der Feder von Pierre Rolland. Man sieht es und das ist gut so.

Das Interesse an der Django 7.70 war so groß das wir uns in unserem Bretagne Urlaub zu einem Abstecher nach Tregunc haben hinreisen lassen.

Vorab der Werft eine Ankündigung geschickt und eine freundliche Einladung erhalten.

In Tregunc angekommen sind wir direkt in die Fertigungshalle gegangen. Und was stand da, eine Django 7.70 die gerade noch für die Auslieferung gereinigt wurde. Ein Bonjour und Fabio begrüßte uns auf der Werft. Fabio hat mir auch die Innenraumbilder geschickt da ich natürlich überhaupt keine Gedanken an „bildermachen“ verschwendet hatte.

Nun folgte die Besichtigung und es brauchte nicht lange um mein Interesse in echtes Glühen zu verwandeln. An dem Boot stimmt für uns einfach alles.

Django 7.70 in Grün

Grün wäre jetzt nicht meine Farbe aber alles neben der Farbe würde ich 1:1 so nehmen. Durch die Breite von 3 Metern liefert der Innenraum für eine gerade mal gut 23 Fuss Yacht enorme Größe. Die Staumöglichkeiten in den Schwalbennester ähnlichen Staufächern ist immens. Die Breite erlaubt auch einiges an Sonderwünschen zu realisieren.

Die Stehhöhe liegt bei 1,70 Meter.

Django 7.70 in Grün Toilette

Bei allen Django Modellen und so auch bei der Django 7.70 wurde höchster Wert auf „Unverbautheit“ gelegt. Man kommt an alle wichtigen Elemente, Installationen, Ecken ohne weiteres ran. Nichts ist kaschiert oder verblendet. Man kommt an jeden Beschlag ohne Endoskop oder verknotete Arme.

Die Version mit getrenntem „Klohäuschen“ ist nicht Standard und im Regelfall ist anstatt der Toilettenbox die Naviecke sowie Stauraum für eine Rettungsinsel.

Django 7.70 in Rot Naviecke

Django 7.70 Blick aus der Bugkoje Django 7.70 Blick aus der Heckkoje

Django 7.70 Pantry

Das Deckslayout erinnert mich stark an die Pogo 40 oder an fast alle französischen Boote aktueller Fertigung. Der breite Hintern, die abgesetzte Steuerposition, gutes darf man kopieren. Die Frage wer von wem kopiert stellt sich nicht.

Die Sitzposition des Steuermanns ist leicht nach hinten abgeschrägt. So erreicht  man unter normalen Segelbedingungen eine ideale Sitzposition.

Django 7.70 Heck

Die Teakoption ist zwar nicht gerade racermäßig aber bei intensiver Sonneneinstrahlung durchaus angenehmer zu sitzen.

Zu den Beschlägen gibt es keinerlei Beanstandungen. Alles top, bereits in der Standardausstattung.

Django 7.70

Ausstattungsupdates gibt es nur wenige.

  1. Segelpaket mit Genua, Groß, Gennaker und/oder Code 0
  2. Zwei unterschiedliche Navipakete
  3.  Innenborder
  4. Diverse kleinere Pakete

Link zum Djangio 7.70 PDF

Unsere Konfiguration ohne Innenborder mit kompletter Segelausstattung, kleinem Navipaket, Elektropaket und etwas Schnickschnack kommt somit auf rund EUR 70.000,- inkl. Steuer. Das ist in Anbetracht der Qualität durchaus preiswert.

Dann gibt es natürlich noch die Kiel Varianten

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Der Bi-Kiel ist unsere Wahl. Bringt ein Stück mehr Ballast (780 kg bei 1850 kg Verdrängung) mit sich und Trockenfallen in den u.a. angestrebten Gezeitenrevieren ist damit ein Kinderspiel.

Nachdem wir wieder vom Boot runter waren, bekamen wir eine Führung durch die Produktion. Fabio erklärte den gesamten Fertigungsprozess Schritt für Schritt. Das überzeugte uns dann restlos. Das Boot ist auf absoluten Speed plus Sicherheit getrimmt. Der Komfort unter Deck ist das angenehme Beiwerk um es auch meiner Frau schmackhaft zu machen. Zwei Crashzonen im Bug und Heck sowie die optionalen Ausschäumungen um Class A Zertifizierung zu erlangen. Keine 24 Fuss aber Class A!

Zum Abschluss der Besichtigung wurde uns dann noch das Infussionsverfahren im Detail gezeigt. Lehrreich und interessant!

Und wie segelt die Django 7.70? Agil, dynamisch, schnell. Volle Kontrolle ohne Gezicke. Einhand kein Problem. Eine Dreier Crew dürfte eine ideale sportliche Besatzung sein. Wie ein Full Size Cruizer mit den Vorteilen einer knapp 24 Fuss Küstenyacht.

Zwei Generationen!

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Nun stellt sich natürlich die Frage, ein 3 Meter breites Boot mit Racerqualität und Class-A Zertifizierung auf nem deutschen Binnensee. Klar erscheint das erstmal übertrieben. Aber der Plan ist zu trailern und mit dem Boot die Küsten Europas (und mehr) zu erkunden. Dazu müssen die Transportmaße natürlich optimiert werden.

D7-Transport

Die 3 Meter sind in Deutschland und Frankreich kein Problem. Eine Ausnahmegenehmigung für 2-3 Jahre in Deutschland oder in Frankreich oder den Niederlanden ist einfach zu bekommen. Schwierig wird es in Italien, Slowenien aber auch die Transitstrecken über Österreich oder die Schweiz sind kritisch.

Mein Plan, einen Kipptrailer zu nutzen scheitert an den Maßen der Django. In keiner sinnvollen Schrägstellung sind 2,55 Meter zu erreichen. Mit dem Schwenkkiel sind die 2,55 Meter machbar. Allerdings ist die Schräglage dann so mächtig das die Mastbefestigung und einige andere Details überdacht und überarbeitet werden müssen. In Anbetracht der Trailerkosten von ca. EUR 8.000,- beerdige ich den Gedanken.

Fabio schrieb „dann kommt eben nach Frankreich zum Segeln“. Auch eine Lösung. Aber Italien ist für uns irgendwie ein Muss. Ein 3 Meter Transport über Österreich nach Slowenien und von Slowenien nach Italien wäre eine Alternative die ich aktuell noch prüfe.

Es steht ja aber noch unser Bente Test an. Die Bente 24 gibts mit Kipptrailer und somit ist das eine echte Alternative was den Transport anbelangt. Ob sie mit allem Sonstigen mithalten kann werden wir sehen.

 

 

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