Training für den Skipper und die Skipperin

So schaut ein Track eines 2-Tages Skippertrainings aus.

Der geneigte Leser wird feststellen, gesegelt sind die nicht. Das war auch nicht auf dem Plan, also zumindest nicht auf Skippers Plan. Hafentraining bis die Mutti kommt. Anleger die vor allem in speziellen Situationen Erleichterung bringen.

Meine Frau war nebenan auf der Fuchur, dem „Drachen“ aus der unendlichen Geschichte. Nein, keine Analogie zum Frauen Skippertraining! Nein!

Die Crew der Pim – Joern, Peter, Sebastian, Walter der eigentlich Herbert heißt und ich. Nicht zu vergessen, Rainer unser Trainer, ein DSV Prüfer der die Ruhe weghatte. Crew war angenehm und recht homogen.

Unser Boot, eine Bavaria 38 aus einem Jahr als die Pötte noch einigermaßen ordentlich gebaut wurden. Leider in einem miserablen Pflegezustand bis hin zu sicherheitsrelevanten Defekten die sicherlich bekannt waren. Wir hatten leider nicht ins Logbuch geschaut.

Das in mindestens einen der Schränke der Bugkabine, in der ich mit Peter einzog, schon irgendwann mal eine/r in den Schrank gebrochen haben muss, hat den Aufenthalt nicht angenehmer gemacht. Nicht sauber, nicht gepflegt, der Gashebel hat massiv gehakt und geklemmt, war teils nur mit wirklicher Gewalt zu bedienen. Aber, wer damit klarkommt ist bestens vorbereitet könnte der Schelm nun verlauten lassen. Von daher…. am Heck standen zwei M8 Gewindestagen 3-4 cm aus dem Gelcoat. Wer da beim MOB oder beim einfachen Bade hängenbleibt, der wird sich wirklich ernste Verletzungen zuziehen. Damit hat sich der Veranstalter Sailing-Island zumindest bei mir disqualifiziert. Und am Ende hatten wir dann auch unser MOB, doch dazu später.

Unser „Mädekensschiff“, die Fuchur, auf dem neben meiner Frau auch Joerns Frau trainierte, war eine Bavaria 36 neueren Baujahrs. Deren Schränke bzw. deren Öffnungsdrücker klemmen, lassen sich nur schwer bedienen. Alle! You get what you pay for – Bavaria sind echte Billigprodukte, es wundert nicht, dass der extreme Discounteransatz „am Ende“ zum Insolvenzantrag vor wenigen Tagen führte.

Als Trainingsboote perfekt, was willste denn da noch…..

Unseren Trainer Rainer fand ich klasse. Hat die ein oder andere Seemeile auf dem Buckel, ist wie bereits erwähnt durch wenig aus der Ruhe zu bringen und hat uns in den 2 Tagen Training so einiges gezeigt. Obgleich manche der Anleger langweilten, wenn 5 Aspiranten das jeweils x mal durchexerzierten. In Fleisch und Blut geht das in 2 Tagen eh nicht. Wichtig ist sicher, jedes Manöver sollte jeder mal gesehen haben. Ob man manche wirklich selbst fahren muss? Ansichtssache. Für mich wird der nächste Charter erst in 2019 sein. Bis dorthin …….. ich mal mir Skizzen um nicht zu vergessen. Aber alles gut. Wir haben Manöver gezeigt bekommen und sind diese gefahren bei denen andere Crews bedächtig am Steg standen und Anlegen 2.0 erfuhren 🙂 im Vergleich mit anderen Booten die zur selben Zeit Hafentrainings durchführten, ging es bei uns ruhig, meist gut kontrolliert zu und auch im Fehlerfall war Panik das letzte an das wir dachten. Rainer hatte uns im Griff und wir folgten ihm.

Wir hatten dann in der letzten Stunde des zweiten Tages noch ein rückwärts Manöver in eine Box, das uns Rainer erstmal zeigte. Er war relativ flott in die Box gefahren und hatte dann am eigenen Leib erfahren dürfen was dieser besch…. Fahrhebel für Auswirkungen haben kann. Er wollte aufstoppen, Fahrhebel klemmt und die PIM „wrumst“ volle Kanne in die Box. Peter der achtern steuerbord mit der Leine stand kam nicht mehr zum Leine werfen und hat stattdessen geschaut, dass er seinen Flug so gut es geht abfängt. Er hing am Steg mit den Beinen im Wasser und versuchte sich hochzuziehen. Sebastian und ich zogen ihn raus und Glück im Unglück nur einige Schrammen die wieder verheilen werden. Wäre er hier auf die überstehenden Gewindestangen gefallen….Prost Mahlzeit.

Liebe Leute von Sailing Island – ihr seid gefragt!

Der Außenhafen von Stavoren ist nicht sehr attraktiv, aber saubere Sanitäranlagen und alles was man so braucht. Essen in Stavoren war nicht wirklich gut. Am besten war noch die Imbissbude an der Schleuse. Den von „Segelalex“ empfohlenen Schotten besuchten wir nicht, weil laut Trainer anscheinend zu hochpreisig? Aber ich war am Abend jeweils eh voll platt und von daher war es erträglich. Bei strahlendem Sonnenschein 2 Tage auf dem Boot ohne Segeln, das plättet. Wir waren auch die ersten die ablegten und die letzten die wieder zurückkamen, obwohl wir nie wirklich weg waren 🙂 ein echter Schleifer der Rainer 🙂 Ich meine, man hätte bei den Bedingungen die letzten 2 Stunden am Abend, die zumindest für mich weniger produktiv waren, weglassen können. Ich meine auch , nicht nur ich war am Ende nicht mehr wirklich aufnahmefähig. Aber das Programm haben wir durchgezogen. Rainer fragte ob wir Feierabend machen wollen doch unser Seglerstolz ließ das natürlich nicht zu 😉

Unsere Bavaria war (siehe Bild) PIM.

„Unsere“ Frauen durften am zweiten Tag segeln und laut meiner Frau war das Frauen Skipper Training, zumindest für sie, eine wirkliche Bereicherung und hat Spaß gemacht.

Die Manöver kann ich alle nicht so wiedergeben. Aber eins als  Beispiel.

Anlegen bei Wind aus Stegrichtung in eine eigentlich zu kleine Lücke

Wenn man eine zu kleine Lücke anfährt, dann bekommt meist mindestens ein Eigner, sofern er an Bord ist, Herzrasen. So war das auch bei unseren Trainingdurchgängen am Steg.

Ich hab da mal Bildchen gemacht.

Die Ausgangslage ist wie gesagt eine zu kleine Lücke. Normalerweise nimmt man die nicht.


Rückwärts an den Steg auf minimale Entfernung zum hinteren Boot. So weit ran das der wahrscheinlich am Bug stehende Eigner sichtbare Schweißausbrüche erleidet. Nein, Sicherheitsabstand muss natürlich auch hier sein. Aber wenn ein Zuschauer nicht weiß, was man vorhat, dann wird er sicherlich durchaus nervös.


Ruder hart Steuerbord. Also entgegengesetzt zur eigentlichen Richtung. Motor Fahrt voraus und das nicht zu zaghaft aber auch nicht auf den Tisch den Hebel, sondern der Windsituation angepasst. Der Bug muss sich langsam in Richtung Steg bewegen.


Weiter so ….


Bis das Boot parallel zum Steg liegt und man die Vorleine ausbringen kann. So im Nachhinein ist meine Zeichnung am Heck ein klein wenig zu nah an das dahinterliegende Boot gezeichnet. Also besser erstmal ohne Nachbar übern und einschätzen :-). Aber ein super einfaches, sicheres und unaufgeregtes Manöver. Auch wenn der erfahrene Seebär nun sagen mag „pillepalle“, für mich das Manöver des Wochenendes! Geht logischerweise auch über den Bug.


Um aus der Lücke bei entgegengesetztem Wind, also zum Steg hin wieder herauszukommen, legt man die Achterleine auf die vom Steg abgewandte Klampe, verkürzt diese etwas, gibt moderat Gas, Ruder nach Backbord und löst die Vorleine. Genauso langsam schwenken wie beim Anlegen. Wenn der Bug durch den Wind ist die Achterleine lösen.

So schaut die Ausgangslage aus. Der Rest sollte klar sein. Die eingezeichneten Fender werden eigentlich nicht gebraucht, just in case.


Die weiteren Manöver werde ich verlinken, sobald ich die entsprechenden Videos oder Bilder gefunden habe.

Zum Abschluss haben wir uns Sonntag Abend dann noch mit Alex in einem leckeren Restaurant getroffen und Trainings – Seemannsgarn ausgetauscht. Der Ausklang auf seinem Boot bei Whiskey und Bier. Das nächste Training, sofern überhaupt, sicher nicht mehr auf diesen Booten aber gerne mit demselben Trainer.

Montag gut gefrühstückt im wirklich zu empfehlenden Hotel Galamadammen Hotel Jachthavens und über Den Helder und die Tulpenfelder nach Hause gefahren. Und dabei endlich die richtige Kamera rausgeholt. Die Trainingsbilder mit dem Smartphone sind größtenteils leider zu schlecht in der Qualität als das ich sie hier zeigen mag.

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Kappeln Ahoi! Segeln 2018

Kappeln war ja unser zweiter Plan um Linguini ins Wasser zu bringen. Nur wer krant an einem Samstag? Modersitzki war eine Empfehlung von Turmpeter, aber leider haben die eine geregelte Arbeitswoche was ihnen natürlich gegönnt sei. Frau Modersitzki hat mir aber gleich freundlicherweise Henningsen & Steckmest in Kappeln empfohlen. Und die kranen auch am Wochenende. Supi! Somit ist unser Anreiseplan gebongt und wir kommen Samstag Vormittag ins Wasser, sonntags zum Probeschlag und Test von allem und Montag früh gehts dann Rund Ostsee!

Schlei Mündung Sonnenuntergang


Aber, das allerbeste ist, wenn wir mal die Preise in Italien vergleichen, kostet das Kranen etc. nur einen Bruchteil dessen, was wir in Italien bezahlen hätten müssen. Weniger als 10%!

Henningsen & Steckmest machen ein All-Inklusive Angebot

All inclusive für Segler…*

2 x Kran, 2 x Mastkrannutzung, 2 x übernachten, 4 Duschmarken, Stellplatz für Auto und Trailer:

165,00 €

Das ist sehr attraktiv und wir sparen um, wer weiß, vielleicht so eine individuell gestaltete Scalar Yacht …….. hätte was 🙂 Also für in ein paar Jahren.

Und BTW: Linguini ist wieder im Wasser. Mast stellen war dieses Jahr super einfach. Zu zweit mit Mastkran. Einfach die Schlinge einen Meter höher und alle Leinen doppelt geprüft. Hochgekurbelt, Wanten angesetzt, Vorstag…. perfekt. Ohne irgend ein Problem. So macht das Spaß 🙂

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Segeln im Wattenmeer

Watt N WattenMeer

Zurück vom Wattenmeer.

Jetzt liege ich auf dem Bett in unserem Amsterdamer Urlaubs-Hausboot und warte bis meine Frau eingeflogen kommt. Der Segeltörn durch das Wattenmeer und die Nordsee ist beendet und ich bin einigermaßen erschlagen. Hab mir grade den Wecker gestellt damit ich nicht verschlafe und meine Frau auf dem Flughafen steht.

Vor genau einer Woche ging es los. Nach einer recht üppigen Anreise mit dem Wagen nach Amsterdam, bog ich bei Waterland ein und da stand auch schon Alex von der Yacht. Ein schnelles „Hallo“ und geschaut das ich den Wagen parken kann.

Im Büro geht es dann gleich an die Kaution und kaum umgedreht war ich an Bord der Stern.

Die Stern ist ein 38 Füßer von Dehler. An Bord ging mit mir Wolfgang und wir kaperten gleich mal die Bugkoje. Gerade das Gepäck grob verstaut kamen Karin und Stefan, ein waschechter Österreicher aus der Wachau und Karin als Wahl-Wachauerin. Es war gleich klar, die beiden brauchen die Bugkabine. Groß und kräftig, das wäre in der Achterkabine nicht gegangen. Auf dem Schiff geht Seemannschaft mit der Aufteilung nach Körpermaßen einher. Die zweite Achterkabine wurde von Michael in Beschlag genommen. Eine Einzelbelegung.

Wattenmeer

Rauuuum!

Beim Einräumen war schnell klar das dieses Boot kein Raumwunder ist. Das klassische, Tags Taschen in die Koje und nachts in den Salon war zumindest für unsere Koje Pflicht. Zum Glück hab ich für das Wattenmeer nicht zu viel Klamotten eingepackt.

Nachdem das Boot klar war und Vincent von Waterland das Schiff erklärt hat, trafen sich alle im Café nebenan und Alex startete seinen Vortrag über den anstehenden Törn. Da ich mich vorbereitet hatte, war die gute Einweisung trotzdem eher etwas ermüdend nach der langen Autofahrt. Alex von der Zeitschrift Yacht und Vincent vom Vercharterer Waterland begleiteten die Flotille aus 5 Booten. 2 X-Yachts mit 37 und 40 Füßen sowie drei baugleiche Dehler 38. Das kann spannend werden.

Wir besprachen den Start und den Törn und die Crews gingen los um Proviant zu bunkern.

Wattenmeer-Proviant

Es ist eigentlich immer derselbe Ablauf. Ich halte mich erstmal zurück und schaue ob der Rest der Crew ähnliche Vorlieben hat. Wenn ja dann gut, wenn nein dann müsste ich eben intervenieren. Als Vegetarier (+ Muscheln) nicht immer ganz leicht aber am Ende hatten wir dann gefühlt für 2 Törns Proviant in den Wägen und fuhren zurück zum Bunkern.

Holland Food im Wattenmeer

Der erste Abend und das Essen war absolut ok. Bis zum Ende des Törns steigerte es sich und ich kann sagen das ich echt leckere Sachen gefunden habe. Salate waren immer extrem lecker angemacht, Pastas, Muscheln und immer leckere Fritten dazu. Generell ist die Art, Beilagen werden für alle auf den Tisch gestellt, klasse. Meist gibts auch nen Nachschlag.

Am Anreisetag ging es dann eher früher in die Koje. Die erste Nacht mit einem noch Fremden in einem engen (1,40) Bett ist wahrscheinlich immer unangenehm. War aber alles klasse. Wolfgang beherrscht den Schlaf der Mumien und so liegen zwei von der Sorte ruhig nebeneinander. Passt!

Aus dem Vorschiff werden wachauische Sägelieder angestimmt, weit genug weg und im immer währenden selben Rythmus :-). Stört nicht.

Wattenmeer – Tag 1 – 46 SM

Wir starten mit der allmorgendlichen Skipper Besprechung und Alex weist uns in die Route ein. Von Monnikendam ein für den ersten Tag sehr langer Schlag nach Makkum über die Enkhuizener Schleuse.

Kurs erster Tag Wattenmeer

Bei der Crewbesprechung äußere ich meinen Wunsch das Trimmen der Segel zu übernehmen was Anklang fand. Grundsätzlich hab ich mich erstmal zurückgehalten, man weiß ja nicht was die anderen Crewmitglieder für Schwerpunkte haben. Rudergänger bin ich gerne, wenn es um eine Regatta geht. Ansonsten ist der Job am Rad nicht so sehr prickelnd.

Wattenmeer – Die Stern legt ab!

Es geht endlich los und wir liegen längsseits, steuerbord des Steges. Skipper ist Michael und dreht ebenfalls das Rad. Ich schlage vor rückwärts abzulegen und mit einer ca. 260 Gard Drehung die Nase mit dem Wind in die Ausfahrt schieben zu lassen. „nenee, da fährt man vorwärts raus“, ist ja easy. Keine Spring oder sonstige nützlichen Hilfsmittel. Ich versuche nochmals einen Einwand zu platzieren, gehe dann aber auf meine Position.

Was dann kam erahnt der ein oder andere vielleicht bereits. Das Boot geht voraus, der Bug dreht in Richtung Ausfahrt aber der Wind arbeitet gegen den Bug. Die enge Marina wird nun zum Schauspiel wilder vor, zurück und immer mit Vollgas Episoden. Ein Rückwärtsmanöver endet fast kautionsgefährdend. Das Boot reagiert auch nicht mehr ordentlich da an der Stelle, der Kiel bereits mit Schlick zu kämpfen hat. Der Chef von Waterland springt beherzt an Bord und übernimmt das Ruder. Legt die Stern wieder auf Kurs und bemerkt ein Klackern beim Steuern.

Schicksal

Das war nun wirklich ein guter Schicksalszug. Wäre er nicht übergesprungen, dann hätten wir das wahrscheinlich, also wenn das Boot jemals aus der Marina gesteuert worden wäre :-), nicht als Makel erkannt.

Es hatte sich, wohl vom Einbau eines neuen Autopiloten, eine M10 Schraube gelöst (oder vergessen) und dadurch hatte sich das Rudergestänge leicht gelöst. Cheffe hat das in 1.5 Stunden repariert und wir konnten los.

Wir steuern hinaus aufs Markenmeer und nehmen Kurs zur Schleuse Enkhuizen. Der Wind eher schwach mit 8-9 Knoten, dafür gabs ordentlich Regen.

In der Schleuse wurde mein Einwand, leg nach achtern ab wiederholt nicht beachtet. Die Fender haben einen prima Job geleistet. Vorwärts ist wohl cool.

Der Kurs in Richtung Makkum war unspektakulär und wir waren mit fast 2 Stunden Verspätung dran. Und so laufen wir erst am späten Abend in den Hafen ein. Das Abendrot hat für den Regen entschädigt. Die anderen Crews haben mit dem Essen auf uns gewartet, was ich cool fand. Essen, trinken und Palaver. Ich schlafe fest und gut.

Wir hatten dennoch Spaß an Bord! Wolfgang dreht nun am Rad!

Tag 2 – Watt N Watt im Wattenmeer

Die morgendliche Besprechung war spannend, der erste Schlag ins Watt. Aufmerksam lauschen wir den Erläuterungen und nehmen die Berechnungen des letzten Tages zur Hand. Es ist früh, sehr früh. Vincent begleitet uns heute. Nicht zuletzt um alles zu checken, denn wir haben zudem noch einen teildefekten Plotter an Bord. Ich kenn die Raymarine Bedienung ganz gut, dieser E67 hat allerdings ne schwere Macke. Bootet bei machen Funktionen unerwartet und verliert seine Wegpunkte und die BTW Infos. Der Funk schweigt ebenfalls. Im Nachhinein denke ich, wir waren einfach nur zu doof. Man musste den Sprechknopf mit zwei Fingern tief und ungewohnt fest reindrücken. Das Setting auf ATIS verwirrte uns ebenfalls. Für die Niederlande ist alles innerhalb der Inseln Binnenfunkrevier. Hätte man auch sagen können.

Unser AIS Signal ist auf FindShip zu sehen. Doof nur, dass wir auf dem AIS / Plotter nichts angezeigt bekommen. Ich denke ein weiterer Defekt, der ziemlich blöd ist. Dann eben old fashioned per Ausguck und Feldstecher. Karin und Stefan haben ein Bresser Fernglas dabei, ein preiswertes wie Stefan sagt. Die Leistung finde ich wirklich sehr gut!

Schleusen und Brücken gab es beim Törn. Spannend!

Und so fuhren wir in Richtung Terschelling.

Wattenmeer – Tide und Me(e/h)r

Der Schlag nach Terschelling war durch den 2 Meter Tiefgang nicht ganz anspruchslos. Der Versuch mit auslaufender Tide in Richtung Nordsee zu segeln und bei kenternder Tiede Kurs Terschelling zu nehmen um nicht gegenan zu müssen hat funktioniert. Ist ja, wenn man den Tiden und Strom Kalender beachtet, die 12er Regel anwendet nicht soo schwer. Beim Berechnen war allerdings schnell klar, die 12erRegel kann nur eine Annäherung sein. Bei unserem Tiefgang ist doch eine gewisse Genauigkeit gefragt. Aber der HP33 und/oder die digitalen Infoseiten geben uns ein ausreichend großes Fenster. Ablegen! Anlegen! Regen, Wind und der ein oder andere sagte, er hätte die Sonne gesehen.

Terschelling ist ein nettes Inselchen und ein hübscher kleiner Ort den wir am Nachmittag  erkunden. Eigentlich wollte ich ein Fahrrad mieten aber meine Füße waren noch nicht an die neuen Segelstiefel gewohnt und so machte ich einen Gemütlichen.

Der Abend klang bei wieder einmal sehr leckerem Essen im Heksenketel (Hexenkessel) aus. Dank Google Übersetzungs App war die rein niederländische Karte zu dechiffrieren. Das Wort sehr scharf wurde wohl nur mit scharf übersetzt. Unsere Frau in der Crew bekam das mit scharfen Muscheln zu spüren. So ist das mit den digitalen Helferlein. Ich hatte ein Käsefondue von dem auch eine Kleinfamilie satt geworden wäre. Sehr lecker!

Zurück an Bord noch ne Runde Seemannsgarn bei Martini und Wein und ich falle wieder mal hundemüde in die Koje.

Der Trimm(er)

Segeltrimm plus Taktik und ein erfahrener Rudergänger. Das dürfte die Traumbesetzung sein. Für mich ist der Segeltrimm eine sehr spannende Sache die direkte Wirkung zeigt. Bei einem unbekannten Boot nebst Laminat Groß, war das für mich die größte Herausforderung. Dass man dabei die gesamte Zeit im Konzentrationsmodus unterwegs ist und durchaus auch ein paar Meter an Bord zurücklegt unterschätzt man. Bei Lage kommt dann noch etwas Spannung hinzu zum Bug zu tänzeln, um was auch immer zu richten. Das Beste, es hat meinem Rücken sehr gutgetan. Die ständige Balance zu halten trainiert ganz gut.

Was natürlich klasse ist, drei baugleiche Boote zeigen einem schnell, ob man gut oder eben nur mittelmäßig unterwegs ist. Was mir fehlte, war der erfahrene Rudergänger der jeden Windhauch spürt, voll konzentriert ist und das in zusätzlichen SOG umsetzt. Aber wie auch dazu muss man Boot und Revier kennen und eben viele viele Seemeilen und/oder Regatten hinter sich gebracht haben. Das hatten wir alle nicht.

Wattenmeer – Der Weg durchs Watt

Am 3. Tag Segeln ging es in einem kleinen Inselhüpfer rüber nach Vlieland. Tidentechnisch anspruchsvoll, leider nur ein kleiner Schlag aber bei unserem Tiefgang passt man sich eben an.

Seltsamerweise haben die Fähren hier recht wenige Probleme. Ziehen mit ihren über 4 Meter Tiefgang Kurse auf denen unsere Karten sagen lieber nicht. Die dürften ihr Revier jedoch kennen 🙂

Für das Weiß im Auge des Capitanos hat es dann doch nicht gereicht.

Ich merke aber das die ersten Tage bei Regen schon etwas in die Knochen ging und so kam das gelegen. Am Abend beschließen wir zu kochen. Ich hab mich als Gernekocher geoutet und es gibt Nudeln mit was der Kühler hergibt. War glaub ich ganz lecker. Wir testen die  Weine und geben den Ausgesperrten unseres Nachbarbootes Unterschlupf.

Wattenmeer – Skippers Day

Heute soll ich die Crew durch die Wogen führen. Eigentlich mag ich das nicht, weil ich weiß das mich Unkonzentriertheit und x mal dieselben Fehler mächtig nerven. Hab mich aber eh ganz gut zurückgehalten und so legen wir nach der Skipperbesprechung und Crewaufteilung ab. Alex ermahnte noch „in den Wolken kann ordentlich Musik drin sein!“

Als wir die Ansteuerung verließen, „klar zum Reffen“! Die Crew hatte noch nie ein Einleinen Reff genutzt. Ich mach das mit meinem Boot ja quasi ständig und so konnte ich zeigen, das geht kinderleicht. Zweimal geübt und gut. Und das war gut so!

In den Wolken ist Musik

Der Wind aus West nahm etwas zu und wir segelten mit rund 7 Knoten SOG an Vlieland vorbei. Weiter vorn sah ich andere Boote die Wasseroberfläche knutschen und keine 20 Sekunden später rauschte ein fetter Drücker rein und der Windmesser (TWS) stieg auf irgendwas mit einer 2 vorne an. Klar zum Reffen mit dem kleinen Zusatz „und diesmal zackich!“ veranlasste Wolfgang und Stefan ein exzellentes Reffmanöver am Wind hinzulegen. Die Stern bedankte sich mit etwas weniger Krängung und  ich merkte fast nicht, dass mir der mittlerweile eingesetzte Starkregen in den Kragen lief. Meine Kapuze war nicht richtig eingestellt und so klappte sie ständig weg.

Der Spuk hielt noch kurz an, noch ein zweiter kleiner Drücker und ab da wars eher mau. Wenig Wind, maximal 6 Knoten SOG. AVG eher 3-4 und die Nordseewelle von achtern Steuerbord / Luv über 5 Stunden. Üble Aufgabe für unsere Mägen. Ging nicht an allen spurlos vorbei.

Die letzten 2 Stunden entschlossen wir uns das Volvo zu setzen.

Meine Versuche die Wellen magenfreundlich zu nehmen waren hoffentlich erfolgreich, es sah allerdings nicht danach aus. Mir hat es nichts ausgemacht… auf Holz klopf! Der Segeltag war noch lang und wir liefen bei ordentlicher seitlicher Strömung in den Hafen ein. Boot ca. 30-40 Grad quer zur Fahrtrichtung und Motor auf Volllast. Einfahrt am Strömungspunkt passiert, gerade und rein. Passt. Hat viel Spaß gemacht!

Mein erstes Anlegemanöver und dann auch noch römisch katholisch mit der Dehler 38 klappte nicht aufs erste Mal. Aufgestoppt, nochmals mit etwas mehr Raum Abstand geschaffen und auf einen Satz rein. Ist ja auch nur ein Segelboot 🙂

Der Abend war entspannt aber der lange Tag zollte seinen Tribut. Lecker essen, gut schlafen.

Regatta 1X

Man könnte auch sagen Matchrace. Wir lagen nach dem Ablegen relativ gleichauf mit einer weiteren Dehler 38. Baugleich! Gemäß dem weltweit geltenden Modells, Wasser, 2 Segelboote, eine Regatta, verstanden beide Boote die Aufgabe und wir lieferten uns ein Kopf an Kopf Rennen.

Die Narwall, hinter uns, zog nach Luv und kam langsam immer weiter auf. Vor uns lag eine relativ breite Untiefe. Der geplante Kurs war in Lee an der Untiefe vorbei. Der bessere Kurs jedoch in Luv. Die Karten sagte „reicht locker“  und so gingen wir kurz vor der letzten Möglichkeit an Luv an der Narwall vorbei und blieben auf dem recht flotten Kurs. Bis das andere Boot merkte was wir vorhaben war es für sie zu spät den Kurs sinnvoll zu ändern. Wir zogen mit sehr großem Abstand  über das Ziel und konnten die ursprüngliche Ansage „Ihr stellt das Bier bereit“ mit einem herzlichen „Wir trinken Wein“ beantworten.

Regatta im Wattenmeer

Naja, nicht ganz. Es geht von Enkhuizen nach Marken. Start ist 13 Uhr zwischen Tonne KG 37/18. Klare Ansage, nach KVR und haltet die Startlinie, die ja gleichzeitig noch Wasserstraße ist frei.

Wind aus Süd, drehend auf Süd West. Die Taktik steht. Nach dem Start Wende und raus in 40 Grad zur Layline um den ersten Schlag möglichst lange zu halten um einen ordentlichen Trimm zu bekommen.

Ansage

Wir und fast alle Boote halten sich an die Anweisungen. Nur die Narwal mit Törn Chef Alex an Bord meint im Fahrwasser zwischen zwei Tonnen herumzudümpeln. Unser Timer hätte uns bei max + 10 sec auf der Startlinie gesehen und wir wären bei der Peilung ca. 80 Meter davor auf Steuerbord Bug hinter der Narwall durch. Nach KVR war sie ja kurshaltepflichtig. Sie hat sich nicht dran gehalten, hat ihren Kurs geändert und so gabs ein wenig Spannung auf der Linie. Irgendwer hat dann noch „Wenden“ gerufen anstatt abzufallen und unser guter Plan war am Boppes. Noch ne Wende und nach der Startlinie noch eine und mit 4 Minuten plus sind wir am Start. Egal, es geht um nix.

Ich kümmere mich um den Segeltrimm und den Kurs. Michael am Ruder. Die Regatta hat Spaß gemacht aber zum Ende hin konnte ich nicht anders und habe um das Ruder gebeten. Böen nutzen, Beschleunigungskurven. Der Abstand verringert sich, aber die sind bereits viel zu weit weg. Über der Ziellinie kehrt gemacht und mit allen anderen nochmal den letzten abgeholt und unter Regatta übers Ziel. Die Stern war hier deutlich nicht einzuholen. Leichte Spiele mit den immer wiederkehrenden Böen muss man eben ausnutze. Jeden Windhauch mit dem Ruder bedienen. Aber geht ja um nix. Allerdings hatte die Stern auch eine Schokoladenseite. Der Trimm des Bootes ist nicht ausgeglichen. Auf Steuerbordbug schneller als auf der anderen Backe. Dazu kam der Wind leider 180 Grad verkehrt *lol*

Der letzte Abend im wunderschönen Marken war feucht fröhlich was den darauf folgenden Morgen etwas unangenehmer macht. Leider sind die Toiletten in Marken am Morgen nicht geöffnet.

Die kurze Strecke zurück in den Heimathafen wird nochmal spannend als das Lot 1.60 anzeigt und wir bei Vollgas recht wenig Fahrt machen. Voll durch den Schlamm gepflügt.

Anlegen. Fertig! Adieu Wattenmeer!

Alles in allem wars ein sehr schöner Törn mit irgendwie allem. Ich würde das alleine nicht wieder machen und mich lieber Mit „eigener“ Crew einer Flotille anschließen. Die Yacht bzw. Alex von der Yacht und natürlich Vincent haben einen sehr guten Job gemacht. Der Zustand der Waterland Dehler 38 war nicht perfekt. Ein teildefekter Plotter war definitiv nicht gut. Aber alles in allem ein tolles Segelboot!

Als Verbesserungsvorschlag hab ich nur, den Crews vorher Bescheid geben, dass innerhalb der Inseln ATIS Funk zu wählen ist. Ein kurzer Funkcheck zwischen allen Booten inklusive. Ansonsten coole Boote mit klasse Laminatbesegelung.

Amsterdam

Nach dem Törn ging es nach Amsterdam. Wir haben ein Hausboot bei Bedbreakfastboat.com gemietet. Auf den Bildern super schnukelig und in real genauso schön. Gut gelegen und ganz kurz vor perfekt. Ein wenig laut bei offenen Fenstern aber sonst an alles ist gedacht. Zwei nette Enten die uns beim Frühstück zuschauen und lauern, dass wir unsere Brötchen nicht ganz schaffen.

Zu Amsterdam ist schon viel geschrieben worden. Chaotisch und trotz Ende September Unmengen an Touristen. Trotzdem alles ist so wie über Amsterdam geschrieben wird.

Und zum Abschluss meines Blogs noch eine Galerie mit weiteren Bildern.

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Make 25 Kompass

Kompass für Linguini – Make 25

Make 25 KompassOhne Kompass geht nix! Ich hab zwar nen Fluxgate aber sich ausschließlich auf GPS und Batteriebetrieb verlassen? Spätestens, wenn wir das tyrrhenisches Meer unsicher machen brauchen wir einen. Und was gibts emotionaleres als einen Kompass.

Das Modell, ein Plastimo Contest Mini. Der Einbau ist solala. Plastikschrauben sind nur für die großen Löcher mit bei, doof das. Also böse Metall Schrauben. Bin auf die Abweichung zum GPS gespannt.

Schönes Rot, sticht raus.

Warum Backbord? Steuerbord werde ich vielleicht irgendwann einen Plotter einsetzten. Dort ist der kürzeste Weg zur Navigationselektrik. Strom bekommt die Kompassbeleuchtung erstmal nicht. Wenn ich das wirklich mal brauche….. Kabel liegt zwischen Außen- und Innenschale.

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Make 25 – Ene mene Miste im See liegt ne coole Kiste!

Make 25 – Sie schwimmt!

Viele kleine Fehler die man eben beim ersten Mal macht (oder auch nicht) aber am Ende war beim aufriggen unserer Make 25 alles gut. Leider konnten wir erst heute am Sonntag kranen und haben den gesamten Tag gebraucht um Linguini zu riggen.

Früh morgens. Erst mal auf dem Trailer und die Make 25 Linguini fürs Kranen vorbereitet.

 

MAke 25

Sie schwebt!

 

MAke 25

Gaaaaaanz kurz vor dem „Eintauchen“!

 

Make 25

Igitt Wasser! Schaut das Teil nicht endgeil aus? Die Make 25 war eine gute Wahl.

 

MAke 25

Vollkontakt!

 

Und nun ging es an den Mastkran. Ich kann berichten das die ausgewählte Variante den Mast zu heben sehr gut funktioniert hat. Vielleicht noch etwas höher ansetzen und aber vor allem den Mast gegen in sich verwinden absichern. 3 Hände sind notwendig. Zum Glück kam Gerald noch und ist uns zur Hand gegangen. Nur zu zweit – no way!

Und dann!

Make 25

Ich hatte gleich 3!!! (in Worten DREI) Fallen vertüddelt! Und zwar richtig. Ich hab viel Wert auf alles andere gelegt aber nicht drauf geachtet, daß ich beim Montieren der Salinge die Fallen nicht vorne oder hinten geführt habe. Ich bin schwindelfrei und so machte ich Bekanntschaft mit 10 Meter Höhe des Mastkrans. Easy! Muss demnächst eh nochmal hoch weil ich die Windex für die Make 25 vergessen habe 🙁

Auf jeden Fall hat das ordentlich Zeit gekostet. Aber hey, Erfahrungen machen das Leben aus!

Am Ende dann Puuuuuh! Alles gut!

Bis alle Fallen und Schoten in ihrer richtigen Position und korrekt umgelenkt waren verging noch einige Zeit. Segel setzen, Genua auftüddeln und viele Kleinigkeiten und nicht so kleine Keiten 🙂

 

Meine Frau hatte natürlich hier und da eine andere Meinung 🙂

Aber alles cool gelaufen. Meine internen atomaren Reaktionen hab ich für mich behalten, war ja auch selber schuld 🙂 Jetzt braucht es noch vielleicht 2-3 Stunden um alles top einzustellen und zu verstehen warum was so oder so ist. Auf jeden Fall ist alles was uns vorneweg Kopf Zerbrechen bereitet hat am Ende gut.

Richtig gut!

 

Die Überfahrt der Make 25

Leinen los und der Diesel ähm der E-Drive legt los. WOW! Die Beschleunigung ist im Vergleich zum vorherigen Quirl schon ziemlich eindrucksvoll. Ich gebe Strom und prüfe nach 10 Minuten und ca. 70% Last ob alles dicht ist, die Manschette ist kalt (perfekt) und vor allem der Motor dreht mit einem schönen Sound!

Strom (Gas) geben. Spitze 5.6 Knoten SOG bei 100% Supi!

Mehrere Aufstopper Tests und Rückwärts Fahrtests – saugeil! Absolut stark!

Ich lege an – gekonnt! 🙂 Alles gut!

Und hier ist das überhaupt beste Bild! Unser „altes“ Boot die Wilde Ente hießt nun Wilde Emma. Ist ebenfalls am Großen Brombachsee und Yvonne und Dirk sind heute bis in die Abendstunden gesegelt. Ich glaube sie haben sich in die „Ente“ und den Brombachsee verliebt. Das war der Plan! 🙂

Etap 21i Make 25

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BOOT 2017 – Die Messe

Die Boot! Losgefahren und kurz vor 11 angekommen. Die Boot, die Messe für alle Wasserfetischisten. Ich war vor vielen Jahren schon einmal dort, den Blick nur auf Windsurfen und Wellenreiten gerichtet waren Segelboote überhaupt nicht existent.

Heute, gaaaanz anders! Wir ziehen vom Parkhaus los und stechen bei Halle 8 in See. Zieahen unsere Bahnen erst mal durch Ansammlungen von Ressourcenverschwendern, landen nach irgendwelchen monströsen 400 PS Anhängseln in Halle ?? und werden erstmal mit einem herzlichen „Hallo, darf ich ihre Brille reinigen? Die läuft garantiert nicht mehr an!“ Äähm, danke. Wir laufen weiter. Genau 4 Meter! „Ihre Brille, nie wieder beschlagen!“ Danke nein! Den Blick auf den dritten identischen 10ml Spüli für 12,- Stand biegen wir ab. Da legt mit eine überschminkte Hostess ein Wärmekissen auf die Schulter und schwallt unvermittelt los. Während mir heiß wird bietet sie mir den Messepreis zu 50,-. Ich kann mich befreien und habe ein paar Stände weiter vorn endlich ein bekanntes Logo erspäht. Die Liros Krabbelkiste. Gleich eine 2mm Leine für diverse kleinere Befestigungsjobs gekauft und erstmal weiter. Falsche Halle erwischt. Egal, wir wieder umgedreht und „Ihre Brille wird nie wieder beschlagen!“ Neiiiiiin! Brille abnehmen und weiter :-).

Bootszubehör


Endlich Bootszubehör! Alle sind da. Viele kenne ich, vieles ist doppelt, dreifach, mehrfach vorhanden. Einiges ist einzigartig. Wir schauen nach ordentlichen Rettungswesten. Spinlock, Secumar, Crewsaver, Baltic. Die Baltics sind im Vergleich äußerst leicht und preislich mit Sprayhood und Notlicht die beste Wahl. Kurz gegoogelt. Ein unqualifizierter Beitrag über einen Selbsttest auf Youtube. Ich konfrontiere den Händler und den Baltic Chef damit. Die Erklärung leuchtet mir ein. Er löst eine der neuen Westen aus „Plopp!“ Eine unvorbereitete Frau hinter ihm hätte fast was Ohnmachtsicheres gebraucht 🙂
Wir kaufen zwei der 150N in Vollausstattung und noch eine sehr weiche Weste für unseren Hund, das Luxusluder.

Safety steht im Fokus! Wir schauen uns diverse Wurfleinen Systeme an, entscheiden uns für ein self inflating System dem Jonbuoy Rescue Sling am Stand von Sostechnic.com. Guter Messediscount, nette Leute!

Natürlich werde ich gleich mal einen Trockenversuch starten und sehen wie weit ich das Teil gegen den Wind bekomme. Auf Land natürlich. Der Wechsel der Patrone und des Auslösers ist simpel. Soll jährlich durchgeführt werden was ich jetzt etwas übertrieben finde aber eine 33g CO2 Patrone kostet nen 10er. Überhaupt hat Sostechnic.com recht gute Preise….

Nächster Stop Flachfender! Zweimal SEAEQ bitte! Auch hier ein sehr guter Preis für die schwarzen Rumpfkuschler. Dazu gabs noch zwei Flaschen Wasser die gerade recht kamen um die staubige Luft wegzuspülen. Überhaupt war es in den Hallen ziemlich warm.

 

Aber jetzt endlich Boote!


Wir streifen durch die Gänge. Erster Durchlauf zur Orientierung. Zweiter dann gezielt. Stops bei Maree Haute und dieser wunderschönen Django 9.80, Kurzer Blick auf die Pogo 36, kein Blick ins Innere, die Schlange schreckt uns ab. Wir schlendern bei Dufour vorbei und Lars vom Helgoland Pogo Trip steht am Eingang. Heute im Dufour Marketing nimmt er uns mit rein und empfiehlt uns nen Blick in die 46er zu werfen. Schlüpper über die Schuhe und drauf. Ich versuche mir vorzustellen wie ich hinter dem Steuer Platz finde und schaffe es nicht. Beim seitlichen Sitzen empfinde ich es als zu schmal. Und ich hab jeans an und kein Ölzeug nebst Rettungsweste usw.. Dafür gibts halt viel Badeplattform und eine kleine Aussenküche. Ist ja auch wichtiger als das Steuern.

Das Deck sauber aufgeräumt, die „Polsterecke“ ist optisch nicht mein Fall. Irgendwie zu wenig Segelboot! Aber ein Cruiser will ja auch durch PizBuin Qualitäten überzeugen. Laut Lars segeln die Pötte hervorragend und Dufour hat sich entschieden ihre Racer Serie zu streichen und den Rumpf der Grand Large zu nutzen. Aufbau verändern und gut.

Eiche hell


Ab nach unten. Hülstafeeling in Eiche hell. Ungefähr das Schlimmste was man mir antun kann. Gleich nach dunklem Mahagoni und Messing! Ich öffne was zu öffnen geht. Ist ok aber jetzt nichts was mich jubeln läßt. Die Verarbeitung ist ohne jeden Tadel. 46 Fuss sind unter Deck nicht wirklich üppig wenn man so viele Wände einzieht. Ich stelle mir vor wie man das viel luftiger gestalten könnte. Dafür gibts dan halt die Pogos, Djangos usw.
Zweimal ums Eck und wir sind in Polen. Von gaaaanz billig bis nicht mehr so billig ist hier alles dabei. Wenn man vorher bei Tofinou, LA und Black Pepper vorbei schlenderte, dann ist das irgendwie echt schlimm. Ich vergleiche und stelle dann aber fest, sooo schlimm sind die dann auch nicht. You get what you pay for. Bedeutet für die so forsch beworbenen Einstiegspreise bekommt man ne Gurkenschale mit Segel. Man möge mir den Vergleich verzeihen. Wenn man ein Boot nicht billig und gut bauen kann dann sollte man eben kein Boot bauen. Ist aber für Leute die unbedingt neu kaufen müssen dann eben auch ok. Hauptsache Klo!

Benneteau First 25 Performance


Bei Benneteau schicke ich meine Frau in die First 25 Performance. Wir müssen die Kandidaten die zur Wahl standen ja noch auf Herz und Nieren prüfen. War die Wahl der Make 25 gut? Haben wir was rechtes gekauft oder nicht….
Die 25er Performance Variante mit Traveller am Heck schaut erstmal sehr cool aus. Ich mag diese Linien sehr gerne. Meine Frau fand den Innenausbau mit den unnötigen Schots nicht gut. Eng und nicht ergonomisch. Die Kojen zu klein und eben auch hier wieder Eiche hell. Puuuuuh, erster Check bestanden. Bei Seascape ist es ähnlich. Klar wird eine Seascape unserer Linguini davonsegeln, keine Frage. Aber wir haben den für uns besten Kompromiss aus Geschwindigkeit, Komfort und Handling (Transport, Stellplatz) gefunden. Schöchl hatte leider keine 24er da. die 22.1 ist definitiv ein schönes und saugut verarbeitetes Boot.

Bente 24


Dann fehlt noch die Bente 24. Der Stand ist an den Hallenrand gequetscht, macht nix. Gewohnte Optik um ein alternatives Generation Y Publikum zu locken. Klappt! Ok, wir und ein paar jung gebliebene fallen etwas aus dem Rahmen. Aber Generation Y kann sich eben auch nicht gegen die Kosten wehren.  Ich nehme sie mir wirklich schnell vor. Hat sich nix verändert. Zumindest nichts was uns gestört hat.  Sie ist trotzdem eine Schöne und vor allem schön zu segelnde…. ene mene miste ….

Yacht of the Year 2017


Dann! Nach einem Tag und einigen Metern, das schönste Boot der Messe. Sehr viele bleiben stehen, haben ein Lächeln im Gesicht. Aus der Bretagne unserer 2. Heimat. Hätten wir noch kleine Kinder, der Opti für Frankophile. Klein aber sooooo groß wenns um Chic geht. Drei Boote, das größte ein Zweimaster mit Gaffelrigg und so viel Schönheit

Dann unser Favorit „La Gazelle Breizh“. Ein kleines wunderschönes Boot um stressfrei seine Runden zu drehen. Ich überlege ob wir nicht am nahegelegenen Breitenauer See ein Zweitboot haben sollten. Nein das tun wir nicht. Aber ich kann einen blick auf diese Boote nur wärmstens empfehlen. Tolle Details und hervorragend verarbeitet.

 

La Gazelle des Sables
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Zweiter Tag und ich kümmere mich um den Antrieb unserer Make 25 die ich kurz vor der Messe abgeholt hatte.

Bei allpa finde ich vieles nur keine Ahnung. Beim Versuch die Frage zu einem All In One Landanschluß zu platzieren muss ich an die goldene Regel denken „Reden ist silber, Schweigen…..“ Der Allpa Chef versucht mich gar nicht zu verstehen. Er hat null Plan von meinem Begehr und will mir weiß machen das das Ladegerät (12V) voll reicht. Zwei Sätze zuvor erwähnte ich meine 48V Anlage.

Meine Fragen zu einer flexiblen 3D Welle verdampfen in belanglosem Gequassel über …. ich mag nimmer.

Wir ziehen weiter zu Kräutler. Die Gashebel sind so viel besser als meiner von Bode. Kann man einzeln bestellen, muss eben das Poti angepasst werden – gut!

Wir hatten uns dann wieder in die Ramschhalle verirrt. Unglaublich was hier alles angeboten wird. Und die Halle ist voll! Mehr los als bei der Swan von der wir außer dem Monster Kiel nichts sehen. Eintritt gegen Vorlage einer mindestens schwarzen Amex oder so. Keine Ahnung, interessiert uns nicht. Das Klientel ist definitiv sehr reich.

Wir wissen nun mit Sicherheit das die Wahl unseres Bootes eine sehr gute Wahl war. Die letzten Zweifel sind ausgeräumt, die Wettbewerber haben uns nicht wirklich überzeugt. Naja, auf dem Trockenen 🙂 Und deshalb ….

 

In Vino Veritas


Wir bleiben bei einem Weinstand hängen :-). Eigentlich wollten wir nur ein Glässchen Sekt trinken und bezahlen. Der Stand entpuppt sich aber als Bacchus Werbestand. Bacchus ist ein Versand der wohl vielen durch diverse Weinabos usw. bekannt sein dürfte. Ich bin da ja eher skeptisch aber wir lassen uns auf eine Weinprobe ein.Wir probieren diverse Weine. Von Frankreich in weiß und rot über Südafrika nach Australien und zurück. Ein paar wirklich klasse Tröpfchen dabei. Der Messepreis ist hier allerdings gefühlt hochl. Egal, der Mann informiert gut, gibt sich richtig Mühe und wir gehen mit einer dicken Order Wein von dannen.
Bis auf die AB Halterung ist alles abgehakt. Wir haben eine Boot hinter uns und es war nett aber nicht wirklich nötig. Wäre unsere Linguini uns nicht vor die Nase gesprungen wäre der Besuch sicherlich anders verlaufen. Die Sperrung der A3 läßt uns dann auf der Rückfahrt Zeit um die Eindrücke zu verarbeiten.

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Gefunden / Fondare Little AlasKA

Fondare ist das italienische Wort für gefunden und ich hoffe das der Google Übersetzer Deutsch besser ins Italienische übersetzt als anders herum.

Ich habe einen weiteren Make 25 Segler gefunden. Somit sind wir, mit zwei bekannten Vereinsbooten, mindestens zu viert auf den Weltmeeren unterwegs. Halt! Im AlasKA Blog gibt es noch einen Markus – Hallo Markus! – der eine Make 25 am Ammersee segelt. Sehr fein! Ich bin gespannt ob meine Kontaktanfrage an Gio in Italien erwidert wird.

Die Little AlasKA hat natürlich ebenfalls eine Webseite.

Leider ist der Blog seit 2013 verweißt. Sehr schade und ich hoffe das hat lediglich zeitliche Gründe.

 

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Django 7.70 – Seitensprung in Frankreich

Die Django 7.70 ist ein Racer mit Wohlfühlausstattung. So war mein erster Eindruck der Informationen die es im Netz über die Django 7.70 gibt. Die Werft Maree Haute im Örtchen Tregunc teil sich die Fläche mit zn idb Marine und  einer weiteren Werft. Die meisten Boote aller Werften stammen aus der Feder von Pierre Rolland. Man sieht es und das ist gut so.

Das Interesse an der Django 7.70 war so groß das wir uns in unserem Bretagne Urlaub zu einem Abstecher nach Tregunc haben hinreisen lassen.

Vorab der Werft eine Ankündigung geschickt und eine freundliche Einladung erhalten.

In Tregunc angekommen sind wir direkt in die Fertigungshalle gegangen. Und was stand da, eine Django 7.70 die gerade noch für die Auslieferung gereinigt wurde. Ein Bonjour und Fabio begrüßte uns auf der Werft. Fabio hat mir auch die Innenraumbilder geschickt da ich natürlich überhaupt keine Gedanken an „bildermachen“ verschwendet hatte.

Nun folgte die Besichtigung und es brauchte nicht lange um mein Interesse in echtes Glühen zu verwandeln. An dem Boot stimmt für uns einfach alles.

Django 7.70 in Grün

Grün wäre jetzt nicht meine Farbe aber alles neben der Farbe würde ich 1:1 so nehmen. Durch die Breite von 3 Metern liefert der Innenraum für eine gerade mal gut 23 Fuss Yacht enorme Größe. Die Staumöglichkeiten in den Schwalbennester ähnlichen Staufächern ist immens. Die Breite erlaubt auch einiges an Sonderwünschen zu realisieren.

Die Stehhöhe liegt bei 1,70 Meter.

Django 7.70 in Grün Toilette

Bei allen Django Modellen und so auch bei der Django 7.70 wurde höchster Wert auf „Unverbautheit“ gelegt. Man kommt an alle wichtigen Elemente, Installationen, Ecken ohne weiteres ran. Nichts ist kaschiert oder verblendet. Man kommt an jeden Beschlag ohne Endoskop oder verknotete Arme.

Die Version mit getrenntem „Klohäuschen“ ist nicht Standard und im Regelfall ist anstatt der Toilettenbox die Naviecke sowie Stauraum für eine Rettungsinsel.

Django 7.70 in Rot Naviecke

Django 7.70 Blick aus der Bugkoje Django 7.70 Blick aus der Heckkoje

Django 7.70 Pantry

Das Deckslayout erinnert mich stark an die Pogo 40 oder an fast alle französischen Boote aktueller Fertigung. Der breite Hintern, die abgesetzte Steuerposition, gutes darf man kopieren. Die Frage wer von wem kopiert stellt sich nicht.

Die Sitzposition des Steuermanns ist leicht nach hinten abgeschrägt. So erreicht  man unter normalen Segelbedingungen eine ideale Sitzposition.

Django 7.70 Heck

Die Teakoption ist zwar nicht gerade racermäßig aber bei intensiver Sonneneinstrahlung durchaus angenehmer zu sitzen.

Zu den Beschlägen gibt es keinerlei Beanstandungen. Alles top, bereits in der Standardausstattung.

Django 7.70

Ausstattungsupdates gibt es nur wenige.

  1. Segelpaket mit Genua, Groß, Gennaker und/oder Code 0
  2. Zwei unterschiedliche Navipakete
  3.  Innenborder
  4. Diverse kleinere Pakete

Link zum Djangio 7.70 PDF

Unsere Konfiguration ohne Innenborder mit kompletter Segelausstattung, kleinem Navipaket, Elektropaket und etwas Schnickschnack kommt somit auf rund EUR 70.000,- inkl. Steuer. Das ist in Anbetracht der Qualität durchaus preiswert.

Dann gibt es natürlich noch die Kiel Varianten

varikeel

Der Bi-Kiel ist unsere Wahl. Bringt ein Stück mehr Ballast (780 kg bei 1850 kg Verdrängung) mit sich und Trockenfallen in den u.a. angestrebten Gezeitenrevieren ist damit ein Kinderspiel.

Nachdem wir wieder vom Boot runter waren, bekamen wir eine Führung durch die Produktion. Fabio erklärte den gesamten Fertigungsprozess Schritt für Schritt. Das überzeugte uns dann restlos. Das Boot ist auf absoluten Speed plus Sicherheit getrimmt. Der Komfort unter Deck ist das angenehme Beiwerk um es auch meiner Frau schmackhaft zu machen. Zwei Crashzonen im Bug und Heck sowie die optionalen Ausschäumungen um Class A Zertifizierung zu erlangen. Keine 24 Fuss aber Class A!

Zum Abschluss der Besichtigung wurde uns dann noch das Infussionsverfahren im Detail gezeigt. Lehrreich und interessant!

Und wie segelt die Django 7.70? Agil, dynamisch, schnell. Volle Kontrolle ohne Gezicke. Einhand kein Problem. Eine Dreier Crew dürfte eine ideale sportliche Besatzung sein. Wie ein Full Size Cruizer mit den Vorteilen einer knapp 24 Fuss Küstenyacht.

Zwei Generationen!

_PKL6701

Nun stellt sich natürlich die Frage, ein 3 Meter breites Boot mit Racerqualität und Class-A Zertifizierung auf nem deutschen Binnensee. Klar erscheint das erstmal übertrieben. Aber der Plan ist zu trailern und mit dem Boot die Küsten Europas (und mehr) zu erkunden. Dazu müssen die Transportmaße natürlich optimiert werden.

D7-Transport

Die 3 Meter sind in Deutschland und Frankreich kein Problem. Eine Ausnahmegenehmigung für 2-3 Jahre in Deutschland oder in Frankreich oder den Niederlanden ist einfach zu bekommen. Schwierig wird es in Italien, Slowenien aber auch die Transitstrecken über Österreich oder die Schweiz sind kritisch.

Mein Plan, einen Kipptrailer zu nutzen scheitert an den Maßen der Django. In keiner sinnvollen Schrägstellung sind 2,55 Meter zu erreichen. Mit dem Schwenkkiel sind die 2,55 Meter machbar. Allerdings ist die Schräglage dann so mächtig das die Mastbefestigung und einige andere Details überdacht und überarbeitet werden müssen. In Anbetracht der Trailerkosten von ca. EUR 8.000,- beerdige ich den Gedanken.

Fabio schrieb „dann kommt eben nach Frankreich zum Segeln“. Auch eine Lösung. Aber Italien ist für uns irgendwie ein Muss. Ein 3 Meter Transport über Österreich nach Slowenien und von Slowenien nach Italien wäre eine Alternative die ich aktuell noch prüfe.

Es steht ja aber noch unser Bente Test an. Die Bente 24 gibts mit Kipptrailer und somit ist das eine echte Alternative was den Transport anbelangt. Ob sie mit allem Sonstigen mithalten kann werden wir sehen.

 

 

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