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Linguini braucht einen E-Motor! E-Motoren sind nicht gerade das was man eine kleine Anschaffung nennen könnte. Mir sind die Preise zwar unverständlich aber Maritim ist immer teuer und wenn ein Diesel Pendant 8.000,- kostet, dann sind 7.000,- laut Marktgesetz eben niedriger.
Ich will keine 7.000,- bezahlen aber ich will auch keinen E-Quirl am Heck haben. Ein POD scheidet aus da ich hier wesentliche Änderungen am Wellenauslaß vornehmen müsste die statischen Einfluß haben könnten. Das Risiko ist mir zu hoch und am Ende kostet ein POD identischer Leistung nicht weniger. Ein weiterer Nachteil, ist der Motor defekt, muss das Boot aus dem Wasser.
Somit ist das Ziel ein Innenborder Wellenantrieb.
Die Anbieter
Die Anbieter liefern die Motoren, Controller Systeme und Zubehör. Es gib sie einzeln und oft auch als Komplettpakete. Die Liste ist sicherlich nicht vollständig und wer was weiß – nur her damit. Die ohne Link sind nicht in meiner Auswahl, Google findet sie trotzdem.
- Aquamot
- Aquawatt
- Torqueedo
- Kräutler
- Bode-Elektronik
- Golden Motors
- Smartemotion (leider pleite)
- Oceanvolt
- Sevcon
- Kelly Controls LLC
- Zapi S.p.A.
- Curtis Instruments
Meine bisherige Konstruktion ist ein 3-6 KW Motor nebst Controller von Golden Motors plus ein Getriebe von Smartemotion und Zubehör von Bode. Eine Alternative ist ein Komplettsystem von Bode-Elektronik oder eines von Aquamot.
Golden Motor E-Motor Eigenbau
Ganz klar der Preis. Die Kosten des Systems ohne Batterien liegt bei ca. € 1.750,-. Der Nachteil, alle Komponenten muss ich selbst zusammenbauen, programmieren und in Betrieb bringen. Das macht Spaß, kann aber auch in die Hose gehen. Ein Fehler und der Motro oder der Controller oder die übrige Elektronik stößt ein Qualmwölkchen aus. Keine Garantie oder besser sehr erschwerte Garantieabwicklung ist sicher ein weiterer Punkt. Vor allem wenn das Teil dann im Boot kaputt gehen sollte. Vorteil, der Einzelpreis der Komponenten ist so niedrig das man eben schnell nachbestellt oder sich gleich einen zweiten Motor als Ersatz in die Backskiste legt.
Smartemotion E-Motor Paket
Smartemotion bietet ein Paket an. Das kaufe ich dann in Deutschland das selbe wie oben zu höherem Preis. Allerdings müssen sie einige Modifikationen an z.B. den Controllern etc. vornehmen, das zahlt man eben oder man macht es selber. Vorteil, es ist aufeinander abgestimmt und programmiert. Keine Bedenken das es eventuell nicht funktionieren könnte. Support via Telefon und noch schnellere Ersatzteilversorgung (Annahme). Die telefonische Beratung war schonmal wirklich klasse und man hat mich von der Motorleistung nach unten orientiert was sich natürlich auch auf einen reduzierten Preis auswirkt. Klasse soweit. Kosten ca. € 500,- über der Eigenbau Version
Bode-Eletronik E-Motor
Bode liefert ein sehr ähnliches System. Deren 2 KW Motor kann mit 24V zurechtkommen. Ist interessant aber wahrscheinlich zu schwach. Das Bode verbaut aber aufwendige Getriebe und 3D-Halterungen. Das läßt den Preis für ein vergleichbares Paket aber hurtig auf knapp € 4.300,- (ohne) oder € 5.200,- (mit Getriebe) ansteigen
Aquamot E-Motor
Man könnte meinen da steckt eine Absprache dahinter. Auch das Aquamot Paket kostet knapp € 4.400,- ohne Getriebe. Leider verrät die Webseite nur Marketing Bla Bla und zum Beispiel keine Umdrehungswerte. Die besten Preise für die Aquamots habe ich bei Sara Fishing gesehen.
Die Wahl fällt auf das Smartemotions Paket zusammen mit 4 X 12V LifePo4 Batterien von Winston.
Das gesamte System in einer groben Übersicht:
Das ist nun die 4. Version nachdem ich die Elektroinstallation der Make 25 unter der Lupe hatte. Naja, ichh gehe davon aus das hier und da noch zu Veränderungen kommen wird. Weshalb? Es gibt immer etwas zu entdecken – so klein kann ein Boot nicht sein.
Die 4 Batterien werden über Balancer (nicht in der Grafik) in ihrer Ladung ausgeglichen. Das Ladegerät (Piktronik KOP602 48V 9A) übernimmt die Schutzschaltung der Ladung. Der Motor Controller übernimmt die Schutzschaltung für die Tiefentladung.
Das 12 V Netz wird entweder über die Batterien und über einen DC-DC Wandler von 48V auf 12 V versorgt oder, nach dem Umschalten, via 1-0-1 Umschalter via 12 V Ausgang des All-In-One Schaltkastens.
Der All-In-One Schaltkasten übernimmt die 230V Stromverteilung im Boot bei Landstrom. Das eingebaute 12V Ladegerät nutze ich nicht. In den Landstromanschluß ist ein Galvanischer Isolator eingeschleift der die Masseleitung eben galvanisch trennt. Ist bei einem GFK Boot vielleicht leicht übertrieben aber es sind so viele Meinungen zum Thema unterwegs das ich lieber auf Nummer sicher gehe.
Der Batterie Monitor V702 misst via Shunt und Temperaturfühler die 48 V Batterie.
Ergebniss Zusammenfassung
Was soll ich sagen, der Motor läuft und der erste Test auf dem Brombachsee verlief einwandfrei. Das Projekt ist erst einmal abgeschlossen und so lange ich nichts mehr darüber schreibe könnt ihr davon ausgehen das sich der Propeller ordnungsgemäß dreht 🙂
Überwachen werde ich natürlich die Laufruhe und etwaige Resonanzen sowie deren Behebung. Temperatur des Motors und der Lager sowie die Festigkeit des einlaminierten Steh/Drucklagers und die allgemeine Nutzbarkeit. Den Fahrhebel muß ich noch umprogrammieren damit sein Arbeitsraum vergrößert ist und er andersrum funktioniert da im Moment Hebel nach hinten (ich hab den Hebel nach unten eingebaut) Fahrt voraus ergibt 🙂