Gebrauchtboot Kauf – (m)Ein Leitfaden

Der Gebrauchtboot Kauf. In jedem Segelforum gibt es unzählige Threads zum Kauf von Booten. Eine sehr häufige Frage ist die nach einem ersten Einsteigerboot. Die Antworten sind, abhängig vom vorhandenen oder auch nicht vorhandenen Lastenheft vielfältig. Ich versuche mal den Gebrauchtboot Kauf in einem Guide zusammenzufassen. Ich habe mich in den letzten Jahren ja selbst intensiv mit dieser Frage beschäftigt, viele Fragen gestellt und unzählige ähnliche Threads gelesen. Hier geht es um Kleinkreuzer. Die Suche nach großen oder größeren Booten folgt sicherlich einer ganz ähnlichen Vorgehensweise, aber da ich damit (noch) keine Erfahrung habe konzentriere ich mich mal auf maximal 28 Fuss Segelboote. Und das ist nur ein Teil, eine Anregung ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Gebrauchtbott Kauf

Gebrauchtboot Kauf – Das Lastenheft

Wie überall im Leben sollte, man sich einigermaßen im Klaren sein was man will. Nicht das man sich sein Wunschboot zu 100% zusammen denken könnte, man würde es jedoch niemals finden. Aber die wichtigsten Anforderungen die einem den Rahmen, eine Orientierung geben sollte man sich gut überlegen und notieren.

Wo will ich segeln

Ein Binnensee oder die Nordsee? Leicht 🙂 unterschiedliche Anforderungen. In einem Strömungsgebiet mit ordentlichem Tidenhub gelten komplett andere Anforderungen an einen Gebrauchtboot Kauf.

Binnen: Großeres Rigg bzw. ein größerer Segeltragzahl Wert, da idR weniger Wind als an der Küste. Tiefgang beachten! Das gilt allerdings für fast alle Reviere.

Nordsee: Viel Tide! Will ich trockenfallen (welcher Kiel)? Segle ich in starken Strömungen? Großes Augenmerk auf den Motor legen! Am besten gleich eine Redundanz schaffen. Jaja, erfahrene Segler sagen nun „ich hab doch Segel“. In einer Gefährdungssituation mit defektem Motor im Strom hilft Dir ein Segel eben oft Null, Null. Die Verkehrssituation auf der Nordsee und den Flüssen (z.B. Elbe) ist schon mal ganz schön eng und die Frachter werden Dir nicht ausweichen. Das war vor 30 Jahren sicherlich anders….

Ostsee: Die Tide ist hier kein Thema. Wind gibts auch. Die Ostseewelle ist etwas ruppig und Länge zahlt sich hier besonders aus.

Mittelmeer: Für das Mittelmeer gilt wohl dasselbe wie für die Ostsee nur, das es hier praktisch jede Wellenhöhe geben kann und die unterschiedlichen Wettersysteme (z.B. Bora) setzen Maßstäbe wie an der Nordsee. Fürs Küstensegeln reicht jedoch auch hier ein kleiner „Hüpfer“.

Mit wem will ich segeln

Einhand (alleine) oder mit der kompletten Familie? Kinder? Hund? Die Anforderungen verändern sich drastisch. Wo der Einhand Segler auf das Handling und gute Segeleigenschaften Wert legt, sieht es im Familienverbund meist anders aus. Stehhöhe, Toilette aber vor allem die Sicherheit.

Wie schätze ich meine handwerkliche Erfahrung sowie die Möglichkeiten ein

Gebrauchtboot Kauf ist keine Vertrauenssache! Man kennt den freundlichen Verkäufer nicht und sollte sich weder auf blumige Versprechungen noch auf geschönte oder veraltete Bilder verlassen. Wer eine reihe alter Boote (25J+) besichtigt hat entwickelt beim Anblick einiger Bilder der Verkaufsanzeigen die Fähigkeit das Boot zu riechen. Wenn man dann ein altes Boot gekauft hat, beginnen IMMER Arbeiten am Boot. Kann ich das, aber vor allem will ich das und habe ich die Voraussetzungen dafür wie einen Platz zum Arbeiten, die richtigen Werkzeuge und die Geduld des Partners oder der Partnerin?

Wenn man sich ein 20 Jahre altes 22 Fuss Boot um die Euro 10.000,- in einem alters entsprechendem aber gepflegten Zustand kauft, sind weitere 10.000,- in den kommenden 3 Jahren keine Seltenheit. Segel, Unterwasserschiff, stehendes- und fallendes Gut – es gibt so viele Möglichkeiten Geld in einem Boot zu versenken. Ist der Zustand sicherheitstechnisch in Ordnung, dann kann man sicherlich auch mit einem versifften Kahn segeln. Es gibt Segler denen macht das nichts aus, die segeln um des Segelns Willen. Ich könnte das nicht.

Stell Dir mal die Frage was man von einem € 3.000,- Kahn erwarten kann / darf?

Bootslänge

Je länger desto besser? Könnte man glatt meinen. Ich kenne 25 Fuss Boote die weniger Platz bieten als 21 Fuss Boote. Längere Boote sind meist höher aber eben nicht immer. Mit mehr Länge steigt in der Regel das gesamte Kostenuniversum um das Boot. Größere Segel, größerer Liegeplatz kosten mehr Geld. Dafür segelt (Verallgemeinerung) ein längeres Boot idR besser in unbequemen Bedingungen (Wind / Welle). Ein super Vergleich ist die Etap 21i, die keinen Kielkasten im Inneren hat und unter Deck komplett offen ist und eine Etap 24i. Die hat einen Kielkasten und hat ein Schot vor der Bugkoje und dadurch gefühlt weniger Raum. Ebenso mal die Cockpit Größen vergleichen. Ein kleines Cockpit vermittelt oft subjektive Sicherheit. Ist aber ein Graus, wenn man das Boot mit Familie intensiv nutzen will. Wir reden hier immer noch von Kleinkreuzern!

Also so kurz wie möglich und so lang wie nötig um ganz grob Geld zu sparen wäre vielleicht eine Regel die allerdings nicht immer zutrifft.

Toilette

Beim Gebrauchtboot Kauf führt das Thema immer wieder zu elendig langweiligen, lustigen bis hin zu aggressiven Reaktionen unserer Mitmenschen. Wenn jemand ohne Klo nicht auslaufen will (welch Analogie!), dann braucht er eben eine Toilette. Oft sind es die weiblichen Seglerinnen oder die Partnerinnen von Seglerinnen und Segler die diese Anforderung stellen. Ich meine das eine Toilette auf einem Binnen aber auch Küstennahen Revier vermeidbar ist. Sie ist anfällig, braucht ständige Wartung oder man bezahlt es meist mit einem muffeligen Boot.

Die rechtliche Seite muss beachtet werden. Binnen ist ein Fäkalientank notwendig und gut. Kann man den überhaupt in seinem Revier entleeren? Ein undichter Fäkalientank oder ein Zuleitung ist da auch ein netter Spaß. Da ist eine Chemietoilette oft die bessere Lösung oder man, und jetzt nicht lachen, kackt in die Tüte! Es gibt Toilettentüten die man in das Klo hängt die mit einem saugfähigen  Etwas versehen sind. Ähnlich einer Binde zur Aufnahme von Menstruationsblut wird hier die Flüssigkeit gebunden. Man verknotet die Tüte nach dem großen Geschäft und verstaut sie bis man wieder an Land ist z.B. in einem Weithals Kanister. Für den Ausnahmefall eine ganz gute Lösung, weil hier keine Chemie ins Spiel kommt und man kann die auch in einem stabilen Pütz nutzen. Wohl gleich ziemlich viel Ressourcen verbraucht werden für einen Torpedo auf See. Fürs Pipi reicht wie immer der Pütz oder die Leeseite des Bootes.

Osmose

Das Schreckensgespenst Osmose! Ja es gibt sie und je älter ein Boot ist desto höher die Wahrscheinlichkeit. Man kann sie erkennen und mit sehr viel Arbeit oder Geld oder beides beseitigen. Wenn ich keine Ahnung habe wie man Osmose erkennt, dann braucht man auch nicht danach fragen. Ein Zusatz im Vertrag „osmosefrei“ wird bei einem alten billigen Boot niemand unterschreiben, weil man es nicht ausschließen kann.

Ein altes Boot mit einem Osmoseschaden den man nicht auf Anhieb sieht wird sicherlich noch einige Jahre segeln bevor es daran zu Grunde geht. Also ist in leichter Osmoseschaden vielleicht gar nicht so schlimm, wenn ich mein billiges Boot drei Jahre segeln will und dann entsorge. Übrigens werden Boote aus GfK wie normaler Sperrmüll behandelt. Man kann sie, zumindest bei uns, mit dem Trailer auf die Deponie fahren und wie Sperrmüll entsorgen.

Will ich mein Boot für länger segeln oder es danach wieder guten Gewissens verkaufen ist eine Osmose Sanierung natürlich möglich. Im Netz finden sich z.B. auf Yacht TV sehr gute Information zum Thema.

Ganz gute Bilder zur Osmose gibt es HIER bei Bootsservice Rettich.

Kompromisse beim Gebrauchtboot Kauf

Kompromisse beim Gebrauchtboot Kauf steigen mit fallenden Preisen.

Gebrauchtboot Kauf

Damit es am Ende nicht dazu kommt, sollte man sich eine einfach Liste mit einer Priorisierung anlegen. Damit durch die bekannten Gebrauchtbootportale durchgehen und was am Ende übrig bleibt schaut man sich bestenfalls an.

Die Besichtigung

Oberstes Gebot ist, Zeit nehmen und dem Verkäufer das vorab auch klar machen das man mindestens eine Stunde benötigt für die reine Bootsinspektion. Je nach Bootstyp auch gerne mal 2 oder 3.

Der optische Eindruck

Ein schönes gepflegtes Boot sagt nichts über strukturelle Schäden, über schlampige Reparaturen und alles was sich unter dem Anstrich befindet. Ein versiffter Kahn ohne Pflege sagt aber einiges.

Hier (m)eine Liste der Punkte die ich mir beim Bootskauf, je nach Bootstyp, angesehen habe:

  • Motor Zustand, Wartungs- und Reparaturberichte, Probelauf. Wenn kein Probelauf möglich eine Vereinbarung über die einwandfreie Funktion sowie bei nicht Funktion die Möglichkeit der Rückabwicklung. Wer hier zögert…. sich freundlich verabschieden.
  • Den Kiel auf strukturelle Schäden von außen sowie von Innen untersuchen. Risse aber auch großzügig zugekleisterte Stellen GENAU untersuchen. Hebemechanissmen testen. 2-3 mal hoch und runter. Wurde am bzw. im Kielkasten repariert? Was und wie?
  • Das Gelcoat bzw. den Rumpf auf Schäden, auch auf reparierte Schäden hin untersuchen. Osmose zeigt sich durch z.B. kleine Bläschen die, wenn man sie mit einem kleinen Messer (Skalpell) aufbricht eine saure Flüssigkeit abgeben. Einzelne solche Bläschen (s.o.) sind ein Zeichen aber bei einem alten Boot nicht unbedingt ein Hinderungsgrund. Viele solcher Blasen und adieu.

Wie viele Schichten Anti Fouling sind drauf und haben die sich vertragen?

Das Bild links als Beispiel schaut erstmal übel aus, ist aber halb so schlimm. Mehrere Schichten AF die sich nicht vertragen kratzt oder laugt man ab und baut es neu auf. 2 Wochenenden Arbeit und der Rumpf ist wie neu. Lässt man es in einer Fachwerkstatt reparieren kann man bei z.B. 21 Fuss mit ca. € 1.800,- rechnen. Viel Geld für 2 Wochenenden.

  • Die Segel sollte man beim Gebrauchtboot Kauf auspacken und den Zustand begutachten. Bei einem 20 Jahre alten Boot sollten nicht die originalen Segel dabei sein. Je nach Anspruch kann aber ein 10 Jahre altes Segel, das gut behandelt wurde noch Spaß bringen. Keine Höchstleistungen aber danach sucht man zumeist bei alten Booten nicht.
  • Das stehende Gut, also die Wanten, die Stage, eben alles aus zumeist Draht das vom Mast zum Corso des Bootes geht auf Knicke, auf Aufdrehungen, auf Risse untersuchen. Älter als 20 Jahre? Würde ich in jedem Fall erneuern auch wenn sie optisch ok sind.
  • Die Püttinge sprich die Befestigungen der Wanten an Deck sollten keine Rost-Umrahmungen haben. Sie müssen fest sitzen, keine markanten Risse im Gelcoat drumherum zeigen und auch unter Deck keine Anzeichen von Alter zeigen. Zeigen sich hier Risse, dann waren die Belastungen (zu) hoch. Haarrisse sind nun nicht weiter schlimm. Die entstehen an Beschlägen im Lauf der Jahre. Ich meine stärkere Risse, Abplatzer und eben eine Rost-Aura. Das zu reparieren ist auch nicht wirklich schwierig wenn an sich mit dem Laminieren gut auskennt. Wenn nicht, dann sind das nochmal schnell € 1.000,- Euro beim Fachmann.
  • Feuchtigkeit im Boot kann es an verschiedenen Stellen geben und sie ist nicht zwingend dramatisch. Ein Einbaudiesel leckt ganz leicht an der Stopfbuchse. Bei alten Booten oft und wohl fast schon normal. Die Bilge kontrollieren und die Funktion der Bilgenpumpe (mechanisch / elektrisch). Boote sind so konstruiert das sich Wasser in der Bilge sammelt und von dort kontrolliert abgepumpt werden kann. Auch hoher See kommt schon mal ein Schwall Seewasser unter Deck. Auch der will wieder nach draußen. Feuchtigkeit in Polstern, Muff und Schimmel sind Zeichen die einen alarmieren sollten. Die Bildung von Kondenswasser ist nichts Ungewöhnliches. Deshalb lüftet man, legt seine Polster auch mal in die Sonne, wenn sie feucht geworden sind. Macht man das nicht, wird unweigerlich Schimmel Einzug halten. Ich erinnere mich, als wir an unserem ersten Liegeplatz der Nachbar seine Luke am Bug geöffnet hat und man hat gesehen das ringsum der schwarze Schimmel dick die Dichtung umrahmt hat. Ekelhaft aber vor allem stark gesundheitsgefährdend. Das Gute ist, Schimmel kann man in der Regel erfolgreich bekämpfen. Ist es zuviel dann macht das gaaaanz wenig Spaß.
  • Fallendes Gut sind quasi alle Leinen an Bord. Wie ist der Zustand? Muss man sie ersetzen sind das schnell mal ab € 300,- bis nach oben wenig Grenzen. Sind sie steif, haben Schamfillen oder bereits Risse? Sind sie einfach nur alt ist das noch lange kein schlechtes Zeichen.
  • Der Trailer, sofern einer dabei, sollte gültigen TÜV haben und die Reifen sollten nicht zu alt sein. Einen 10 Jahre alten Reifen den ich nicht selbst gefahren bin, würde ich auf jeden Fall ersetzen. Je nachdem natürlich welche Strecken man zurücklegen muss. Ein Tandemachser ist hier in gewissem Umfang, bei einem Reifenplatzer redundant. Ein Einachser wird bei einem Reifenplatzer u.U. zum wilden Tier.
  • Ein Blick in die Backskisten um Schäden zu sichten schadet nicht.
  • Der Mast, Mastfuß sowie der Mastkopf sollte auf strukturelle Schäden, Macken und Funktion geprüft werden. Am Mastkopf befinden sich Umlenkblöcke und oft eine Fülle an Basteleien die Beachtung finden sollten. Um den Mastfuß herum sollte das Oberdeck auf weiche Stellen untersucht werden. Oft wird am Mastfuß Holz unter dem Gelcoat verbaut das Wasser magisch anzieht. Grundsätzlich sind weiche Stellen an Deck immer ein schlechtes Zeichen. Je nach Bootstyp ist es einfacher bis extrem schwierig solche Stellen zu reparieren,
  • Zubehör ist im Gebrauchtboot Verkauf meist nicht wirklich viel Wert. Das schmerzt den Verkäufer und so verkaufen viele Einzelteile separat. Muss man die Teile neu nachkaufen dann summiert sich das ganz ordentlich. Deshalb ist ein gut ausgestattetes Boot nicht zu verachten. Immer sofern man die Teile auch brauchen kann.

Die Elektrik

Die Elektrik verdient einen eigenen Abschnitt. Je nach Alter und Spieltrieb des oder der Vorbesitzer kann ein Boot über durchaus nennenswerte Mengen an Elektroinstallation verfügen.

Die Batterie oder die Batterien sind ein Verschleißteil. Man kann sie zwar nachmessen aber man sollte bei alten Batterien davon ausgehen das man sie ersetzen wird. Eine oder zwei hängt meist vom Motor ab. Ein Einbaumotor wird idR eine separate Starter Batterie haben.

Wenn man sich mit Elektrik überhaupt nicht auskennt sollte man trotzdem ein Urteil wagen. Sind Leitungen sauber verlegt. Machen die Verbindungen einen ordentlichen Eindruck? Blanke eingeschwärzte Kabel sind hier negative Zeichen. Sieht man viel provisorische Modifikationen oder ist alles original? Wenn man sich nicht auskennt kann man nur die Optik beurteilen. Wenn man sich auskennt, der braucht hier nicht zu lesen.

Will man sich jedoch besser auskennen, dann empfehle ich das Buch Yacht Elektronik. Nicht ganz auf dem neuesten Stand aber die ungemein wichtigen Basics werden ohne viel Langeweile vermittelt. Das Beste ist jedoch jemanden mitzunehmen der A. nachweislich Plan hat und B. auch die notwendige Zeit und Lust dazu hat.

Beim Gebrauchtboot Kauf würde ich nichts auf Aussagen wie „alles sicher“ oder „hab ich selbst gemacht und deshalb muss es gut sein“ geben. Auch, wenn ich meine Elektrik selbst gemacht habe, würde ich hier sehr vorsichtig sein.

Das große ABER: Elektrik ist schnell ausgemistet und neu gemacht. Nach der Lektüre geht man es langsam an und bei den wichtigen Teilen holt man sich Hilfe. Und, man sollte die gesetzlichen Vorschriften beachten, wenn man im Fehlerfall eine Versicherung bemühen will/muss.

Das Gebrauchtboot Kauf – Kaufgebiet

Sucht man nur vor seiner Türe, dann wird man schnell feststellen es gibt nichts. Ok, wenn Du an der französischen Atlantikküste lebst ist es einfach. Mitten in Deutschland eher nicht. Je nachdem wie viel Zeit man sich für die Suche gönnen will würde ich empfehlen sich nicht zu verließen. Ich wäre fast nach Tunesien geflogen wegen einer richtig chicen Kirkena. Der Flug wäre billig, ein langes Wochenende als Urlaub und die Besichtigung. Der Transport nach Deutschland bzw. zu sich nach Hause an den Liegeplatz ist bei Booten bis 28 Fuss und einer Breite bis 3 Meter gar nicht so teuer. Landweg oder übers Wasser – alles geht.

Schaut man nach Dänemark, nach Schweden oder nach Holland und Frankreich, dann ist dort ein wirklich riesiges Angebot an Booten. Auch die Preise sind bei den segelnden Nationen oft niedriger als bei uns. Leider ist der Pflegezustand der französischen Boote oft nicht der beste. Aber Dreck kann man putzen 🙂

Ich würde mit dem Lastenheft immer auf EU-Suche gehen. Je nach Wünschen ergeben sich vielleicht mehrere Boote am Atlantik und wenn man sowieso einen Urlaub machen will …..

Nur nicht drängeln! Schnell schnell ein Boot und dann…… Zeit lassen! Nicht zu viel, weil man sonst in einen Besichtigungsmodus kommt aus dem man schwer wieder rauskommt, aber lange genug um sich einigermaßen sicher zu sein. Das erste Boot ist etwas Besonderes aber man hat die Sicherheit, eswird nicht das letzte sein.

Man kann auch die bekannten Makler (siehe Verkaufsportale) anschreiben und sein Lastenheft abgeben. Die schicken dann Vorschläge und man bekommt bei neuen Occasionen sofort Bescheid. Das funktioniert nicht bei einem  unmöglichen Lastenheft oder unmöglichen Preisvorstellungen. Man sollte realistisch bleiben.

Der Kaufpreis beim Gebrauchtboot Kauf

Zocken oder nicht? Wenn ich ein Boot finde das mir voll und ganz entspricht und der Preis ist in Ordnung, dann ist es in der Regel ein Boot welches weitere Interessenten hat. Da kann ich natürlich zocken und warten und am Ende ist es weg.

Wenn ich Kompromisse eingehen muss dann würde ich aber in jedem Fall versuchen zu handeln. Nicht gleich zusagen und auch bei der Besichtigung nicht sofort in Begeisterungsstürme ausbrechen (sofern nicht Traumboot). Hast Du ein Budget, das Dir den Rahmen vorgibt würde ich vorab klären ob der Besitzer es bei Gefallen akzeptieren würde. Wenn er nun sagt „schauen sie es sich doch erstmal an“ dann ist die Antwort „was bringt es wenn ich das Geld nicht habe!“

Die Bootspreise der Portale sind Teils massiv überzogen, teils fair. Je spezieller ein Boot, desto schwieriger ist natürlich ein Vergleich. Man kann aber vom Neupreis in Kombi mit dem Alter und Ausstattung sicher einen Weg finden einen stimmigen Preis zu ermitteln. Manche, vor allem alte Skipper, denken das sie nach 20 Jahren Nutzung noch immer annähernd den Neupreis erlangen können. Nee Jungs, ein Boot ist, auch wenn es weh tut, nicht anders zu sehen als ein Auto.

Angebotspreis minus 30% dürfte in der Regel zu schaffen sein. Ab und an geht auch mehr. Bestes Beispiel eine Bente 24 in Schleswig. Das Boot ist eines der ersten, vom Eigner (Charter) sehr schlecht gepflegt. Viele optische wie technische Macken. Allerdings gute Segel die jedoch, durch zu langen Spleiß am Großfall, nicht ordentlich nutzbar sind (hat man schnell behoben). Undichte Toilette, defekter, nein fast schon lebensgefährlicher Außenborder und dann wollen die das was sie neu dafür bezahlt haben. Hahaha. Ok, jeden Tag steht ein Dummer auf. Ich hoffe das ich dazu beitragen kann das der Gebrauchtboot Kauf einfacher geht.